Grüne Medizin

Arzneipflanzen – Individuen mit „Grüner Intelligenz“

Heilpflanzen in ihrer natürlichen Wildform sind komplexe und unnachahmliche Lebewesen. Unverändert nehmen sie seit Jahrtausenden ihren beständigen Platz in der Natur ein. Von Tieren und Menschen zur Gesunderhaltung genutzt verfügt jede von ihnen über ein spezifisches Wirkstoffspektrum aus hunderten von Inhaltsstoffen, von denen eine Vielzahl bisher noch unerforscht geblieben sind. Das ausgewogene Zusammenspiel dieser Inhaltsstoffe befähigt diese Pflanzen ihre Wirkung zugleich interaktiv und sich gegenseitig unterstützend zu erreichen, Resistenzbildungen bei Erregern zu umgehen, Überreaktionen oder Nebenwirkungen abzupuffern oder ganz zu vermeiden und eine hohe Bioverfügbarkeit zu erzielen. Sie sind in der Lage einen gesamtheitlichen Einfluss auf verschiedene Ebenen des Menschen (geistlich, mental, körperlich, emotional) auszuüben und können im Körper optimal verstoffwechselt und rückstandsfrei abgebaut werden.

Jede Pflanze kommuniziert als eigenständiges Individuum innerhalb der gleichen Spezies miteinander und tauscht eine Vielzahl von Informationen aus. Zwischen Wurzel, Stängel, Blättern und Blüten werden Informationen mit Hilfe von Neurotransmittern von einer zur anderen Zelle weitergereicht und abgespeichert. Neuere Forschungsabteilungen, z.B. im Internationalen Laboratorium für Pflanzen-Neurobiologie des Wissenschaftszentrums in Sesto Fiorentino bei Florenz, beschäftigen sich mit dieser „grünen Intelligenz“ der Heilpflanzen, die nicht zu unterschätzen ist.

Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben:
entweder so, als wäre nichts ein Wunder,
oder so, als wäre alles ein Wunder.“

A. Einstein, 20. Jh.

Sicherheit in der Anwendung von Heilpflanzen bedeutet, dass auf das Jahrhunderte alte Wissen vieler Kulturen über die Anwendung von Heilpflanzen in unzähligen Pflanzenheilkunde- und Medizinwerken zurückgegriffen werden kann, welches sich in der Anwendung an Millionen Patienten über riesige Zeiträume bewährt hat. Zusätzlich belegen inzwischen internationale wissenschaftliche Studien die Wirksamkeit und Sicherheit von Heilpflanzen. Welcher chemisch-pharmazeutische Wirkstoff könnte eine solch umfangreiche und langfristig erhobene Datenlage vorweisen?

Die exakte Rezeptur – mehr als die Summe ihrer Teile

Die „Grüne Medizin“ – die Therapie mittels Arzneipflanzen – arbeitet mit traditionellen Rezepturen, welche um ein Vielfaches effektiver und stärker wirken als die bloße Aufsummierung der Wirkungen der enthaltenen Heilkräuter. Traditionelle Rezepturen sprechen über mehrere Wege das Gesamtsystem an und wirken ausgewogen und ganzheitlich auf den Organismus, ohne ihn zu überfordern.

Das Ganze ist mehr
als die Summe seiner Teile“

Aristoteles, 4. Jh. v. Chr.

Die Arzneikräuter innerhalb einer Rezeptur können sich erst dann zu einer wirksamen Gesamteinheit verbinden, wenn die Gewichtsanteile der Arzneikräuter im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Der besondere Wirkmechanismus einer Rezeptur kann durch die Summe aller Einzelkräuter allein nicht erreicht werden.

„Alle Dinge sind Gift,
und nichts ist ohne Gift;
allein die Dosis macht,
dass ein Ding kein Gift ist.“

Paracelsus, 16. Jh.

Die hohe Kunst der traditionellen Ärzte und Heilkundigen eine in sich stimmige Rezeptur anzufertigen, erfordert in allen Medizinkulturen eine langjährige, oft jahrzehntelange profunde Ausbildung. Von wesentlicher Bedeutung ist es mit einer solchen Rezeptur alle Ebenen des Menschen, samt ihren Vernetzungen, korrekt anzusprechen und darauf ohne schädliche Nebenwirkungen regulierend einwirken zu können. Nur die profunde Kenntnis des Zusammenspiels unterschiedlicher Heilpflanzen und deren exakte Gewichtung in einer Rezeptur garantieren die präzise und sichere Wirkung.
Das Wissen der alten Meister wird nur über wenige ausgesuchte Meisterschüler von Generation zu Generation weitergegeben, die sich fähig erweisen ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Oft geschieht dies innerhalb einer generationsübergreifenden familiären Tradition. Auch in unserer Familie ist dies der Fall.
Dazu wird von jeher das wertvolle Wissen um solche Rezepturen und die speziellen Verarbeitungsmethoden der Heilpflanzen nicht an die Allgemeinheit weitergegeben. Denn es liegen große Gefahren in der Anwendung von wirkkräftigen Arzneikräutern, wenn durch fehlerhafte, nachlässige oder gewinnsüchtige Charaktere Schindluder damit getrieben wird. Unter Missachtung oder ohne Kenntnis des traditionellen Wissens im Umgang mit Arzneikräutern können anstatt wünschenswerter und nützlicher Effekte in der Anwendung gefährliche und toxische Wirkungen zustande kommen.

„Wehe! Wehe! … Herr und Meister! hör mich rufen!… Herr, die Not ist groß!“

Johann Wolfgang von Goethe, 18. Jh., Zauberlehrling

Die heutzutage in großer Menge auf den Markt geworfenen Einzelwirkstoff-Kombinationen, basieren nicht auf den Kenntnissen der komplexen und interaktiven Wechselwirkungen der Heilpflanzen innerhalb eines therapeutischen Gesamtkonzeptes. Diese Kombinationen verbleiben stattdessen bei einer Addition von Einzelstoffen, deren Wirkungen und Nebenwirkungen untereinander und im vernetzten Organismus unüberschaubar und letztlich auch riskant sein können.

Die Verarbeitung – Klasse statt Masse

Die gut gehüteten traditionellen Verarbeitungsmethoden, die wir verwenden, sind heutzutage nahezu in Vergessenheit geraten und können im industriellen Maßstab nicht umgesetzt werden. Ohne diese speziellen Bedingungen kann ein Präparat jedoch seine Wirkkraft ebenso wenig entfalten, wie die falsche Zusammensetzung einer Rezeptur.

Jeder Verarbeitungsprozess unserer Arzneikräuter vom Feld bis zum endgültigen Präparat folgt konsequent den enorm aufwändigen handarbeits- und zeitintensiven und seit Jahrhunderten bewährten Verfahrensbedingungen. Die Kraft unserer Produkte steckt in der besonderen Qualität.

„Alles Vortreffliche ist ebenso schwierig wie selten“.

Baruch Benedictus de Spinoza, 17. Jh.

Wir kommen durch unsere traditionellen Verarbeitungsweisen ohne all jene schädigenden und wirkstoffverändernden Dekontaminations-, Verarbeitungs- und Konservierungsmethoden der Agrar- oder Pharmakonzerne aus.
Nicht nur unsere Mühlen laufen sprichwörtlich wesentlich langsamer, damit Temperaturen über 40°C, die beim schnellen Vermahlen auftreten können, ausgeschlossen werden. Auch beim Trocknen brauchen wir viel Geduld. Statt minutenschneller Industrietrocknung braucht es für unsere Arzneikräuter etliche Tage bis sie schonend ihren Wasseranteil bei 20-40°C verlieren und weiterhin ihre hochwertigen Rohkosteigenschaften behalten. Die einwandfreie laborchemisch geprüfte Lebensmittel- und Apothekenqualität kann so ohne Wirkstoffverlust der temperatur- und verarbeitungsempfindlichen Inhaltsstoffe unserer Arzneipflanzen garantiert werden. In der Anwendung wird daher empfohlen die Arzneikräuter nicht mit heißem Wasser zu überbrühen, damit die mühevoll erhaltenen Wirkstoffe nicht auf diese Weise am Ende verloren gehen.

„Es ist eine komische Sache mit dem Leben – wenn man sich weigert, irgend etwas anderes außer dem Besten zu akzeptieren, dann bekommt man es sehr oft.“

William Somerset Maugham, 20. Jh.

Unsere Qualitätssicherung beginnt bereits bei den biologischen Anbauverfahren auf unseren Äckern, welche eine Belastung unserer Arzneikräuter mit multiresistenten Keimen und Sporen, chemischen Belastungen und Schädlingen unterbinden. Der hohe Einsatz von Zeit und mühevoller Handarbeit, verbunden mit niedrigeren aber gesunden Ernte-Erträge wird durch die unnachahmliche Qualität und Intensität der Arzneikräuter belohnt. Daneben werden die natürlichen Abläufe in der Natur unterstützt und das gesamte Ökosystem erhalten und gestärkt.

Eine optimale Produkt-Qualität braucht Qualifikation und Engagement. Dafür stehen wir und dafür setzen wir uns ein, mit unserem ganzen Wissen und all unserem Elan. Damit alle etwas glücklicher und gesünder sein können – Sie, wir, und die gesamte Umwelt.

In industriell eingesetzten Verarbeitungsprozessen werden üblicherweise Trocknungstemperaturen von über 100 °C, Gefriertrocknung unter 100°C, Mahltemperaturen über 60°C, Gefriervermahlung, CO2- und EthylenOxid-Begasung, kaltes Plasma, Ozon-, Mikrowellen-, Hitze-, Heißdampf-, Vakuum- und Hochdruckbehandlung, Konservierungs- und Antioxidationsmittel, wie z.B. Schwefeldioxid (SO2), sowie ionisierende, UV- und IR-Bestrahlung eingesetzt werden (- die Bestrahlung von Kräutern und Gewürzen mit Elektronen-, Gamma- und Röntgenstrahlen, Neutronen oder ultravioletten Strahlen bis zur Gesamtdosis von 10 Kilogray ist auch in Deutschland gemäß §1, Abs.2, Nr.1 der Verordnung über die Behandlung von Lebensmitteln, Lebensmittelbestrahlungsverordnung – LMBestrV, zugelassen -) angewendet.

„Es gibt nichts Gutes das nicht irgendjemand schlechter und ein bißchen billiger machen könnte.“

John Ruskin, 19. Jh.