Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Die Sonnenpflanze steht zur Sommersonnenwende am 24. Juni in voller Blüte – in einer Zeit, in der Kelten und Germanen das Fest der „Hochzeit der Sonne mit der Erde“ feierten. Sie verehrten deshalb das Johanniskraut als Lichtbringer. In den goldgelben Blütenblättern erkannten sie ein irdisches Abbild des Himmelskörpers, dessen Kraft sie an den längsten Tagen des Jahres zu Mittsommer aufnimmt, um sie in den dunkleren Tagen des Winters an die Menschen abzugeben. Durchdrungen von Licht und Wärme wurde dem Johanniskraut ein heilsames, erhellendes Wesen zugesprochen, das alles Böse und Dunkle vertreibt. Als heiliges Symbol der Druiden wurde es gegen Blitzschläge, Lanzenstiche, bösen Zauber, als Liebesorakel und zum Färben verwendet.

Als Hyperikon war das Johanniskraut in der Antike bekannt. In Griechenland trug die Pflanze den Namen Androsaimon „Mannsblut“, da die gequetschten Blüten eine blutrote Farbe abgeben. Andromachus, der Leibarzt des Nero (1. Jh. v. Chr.), mischte sie in das kaiserliche Lebenselixier. Dioskurides erwähnte Johanniskraut in seiner „Materia medica“ im 1. Jh. n. Chr.: „Mit Wein getrunken, vertreibt es das drei- und viertägige Fieber; der Samen 40 Tage eingenommen, heilt Ischias und die Blätter samt dem Samen als Umschlag heilen Brandwunden.“ Johanniskraut soll im 2. Jh. n. Chr die allesheilende Pflanze des Arztes Galen. gewesen sein. Hippokrates lobte als berühmtester Arzt des Altertums im 5. Jh. v. Chr. seine entzündungshemmende Wirkung.

Im Verlauf des Christentums wurde das heidnische Fest der Sommersonnenwende vom 21. Juni um 3 Tage verschoben, mit dem Heiligen Johannes in Verbindung gebracht und als „Johanni“ am 24. Juni gefeiert, was den Namen „Johanniskraut“ erklärt.

Seit dem Mittelalter verwendete man das Johanniskraut gegen Angstzustände und Stimmungstiefs als unheilabwehrendes Mittel gegen „zerknirschte Nerven“ und „düstere Plagen“. Im ältesten erhaltenen Buch der Klostermedizin aus der Zeit um 795, dem „Lorscher Arzneibuch“ wurde es gegen die „Melancholie“ empfohlen, Im „Buch der Natur“ des Konrad von Megenberg im 14. Jh. findet das Johanniskraut einen wichtigen Platz.

Bei Adam Lonitzer im 17. Jh. trägt das Johanniskraut neue Namen wie „Königskrone“, oder „Fuga daemonum“ („Dämonenflucht“, „Teufelsflucht“). Diese Bezeichnungen kommen nicht von ungefähr, denn die Pflanze wird am Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit für die Rituale des Exorzismus verwendet, weil man damals bei bedrückenden Stimmungen und Gedanken einem bösen Geist, eine „Besessenheit“ dahinter vermutete. Die Aufgabe des Johanniskrautes war es, die Sonne in die „finstersten Winkel der Seele“ zu bringen, „die Seele zu erwärmen und Krankheiten zu „durchlichten’“, Unheil und mit ihm die Dunkelheit zu vertreiben.

Daneben galt das Johanniskraut als eine der wichtigen Pflanzen zur Wundbehandlung, gegen Gicht und rheumatische Schmerzen, sowie bei Menstruationsbeschwerden. Seine Wirkqualitäten wurden als wärmend und trocknend im 2. Grad beschrieben.

Noch im 19. Jh. beschreibt der berühmte Arzt und Pfarrer Kneipp die Wirkung des Johanniskrautes: „Das Johanniskraut hat in seinen Blüten Sommer, Sonne und Licht gespeichert. Wenn wir uns also einen Tee davon zubereiten, nehmen wir ein bisschen davon auf und es vertreibt uns die seelische Verfinsterung.“

Wichtigste Inhaltsstoffe

Hyperforin (0,2 –4%), Hypericine (0,1 – 0,3%)
Flavonoide (2-4%)
Gerbstoffe (6-15%)
ätherische Öle

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Johanniskraut, Hypericum perforatum

Die Sonnenpflanze steht zur Sommersonnenwende am 24. Juni in voller Blüte – in einer Zeit, in der Kelten und Germanen das Fest der „Hochzeit der Sonne mit der Erde“ feierten. Sie verehrten deshalb das Johanniskraut als Lichtbringer. In den goldgelben Blütenblättern erkannten sie ein irdisches Abbild des Himmelskörpers, dessen Kraft sie an den längsten Tagen des Jahres zu Mittsommer aufnimmt, um sie in den dunkleren Tagen des Winters an die Menschen abzugeben. Durchdrungen von Licht und Wärme wurde dem Johanniskraut ein heilsames, erhellendes Wesen zugesprochen, das alles Böse und Dunkle vertreibt. Als heiliges Symbol der Druiden wurde es gegen Blitzschläge, Lanzenstiche, bösen Zauber, als Liebesorakel und zum Färben verwendet.

Als Hyperikon war das Johanniskraut in der Antike bekannt. In Griechenland trug die Pflanze den Namen Androsaimon „Mannsblut“, da die gequetschten Blüten eine blutrote Farbe abgeben. Andromachus, der Leibarzt des Nero (1. Jh. v. Chr.), mischte sie in das kaiserliche Lebenselixier. Dioskurides erwähnte Johanniskraut in seiner „Materia medica“ im 1. Jh. n. Chr.: „Mit Wein getrunken, vertreibt es das drei- und viertägige Fieber; der Samen 40 Tage eingenommen, heilt Ischias und die Blätter samt dem Samen als Umschlag heilen Brandwunden.“ Johanniskraut soll im 2. Jh. n. Chr die allesheilende Pflanze des Arztes Galen. gewesen sein. Hippokrates lobte als berühmtester Arzt des Altertums im 5. Jh. v. Chr. seine entzündungshemmende Wirkung.

Im Verlauf des Christentums wurde das heidnische Fest der Sommersonnenwende vom 21. Juni um 3 Tage verschoben, mit dem Heiligen Johannes in Verbindung gebracht und als „Johanni“ am 24. Juni gefeiert, was den Namen „Johanniskraut“ erklärt.

Seit dem Mittelalter verwendete man das Johanniskraut gegen Angstzustände und Stimmungstiefs als unheilabwehrendes Mittel gegen „zerknirschte Nerven“ und „düstere Plagen“. Im ältesten erhaltenen Buch der Klostermedizin aus der Zeit um 795, dem „Lorscher Arzneibuch“ wurde es gegen die „Melancholie“ empfohlen, Im „Buch der Natur“ des Konrad von Megenberg im 14. Jh. findet das Johanniskraut einen wichtigen Platz.

Bei Adam Lonitzer im 17. Jh. trägt das Johanniskraut neue Namen wie „Königskrone“, oder „Fuga daemonum“ („Dämonenflucht“, „Teufelsflucht“). Diese Bezeichnungen kommen nicht von ungefähr, denn die Pflanze wird am Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit für die Rituale des Exorzismus verwendet, weil man damals bei bedrückenden Stimmungen und Gedanken einem bösen Geist, eine „Besessenheit“ dahinter vermutete. Die Aufgabe des Johanniskrautes war es, die Sonne in die „finstersten Winkel der Seele“ zu bringen, „die Seele zu erwärmen und Krankheiten zu „durchlichten’“, Unheil und mit ihm die Dunkelheit zu vertreiben.

Daneben galt das Johanniskraut als eine der wichtigen Pflanzen zur Wundbehandlung, gegen Gicht und rheumatische Schmerzen, sowie bei Menstruationsbeschwerden. Seine Wirkqualitäten wurden als wärmend und trocknend im 2. Grad beschrieben.

Noch im 19. Jh. beschreibt der berühmte Arzt und Pfarrer Kneipp die Wirkung des Johanniskrautes: „Das Johanniskraut hat in seinen Blüten Sommer, Sonne und Licht gespeichert. Wenn wir uns also einen Tee davon zubereiten, nehmen wir ein bisschen davon auf und es vertreibt uns die seelische Verfinsterung.“

Wichtigste Inhaltsstoffe

Hyperforin (0,2 –4%), Hypericine (0,1 – 0,3%)
Flavonoide (2-4%)
Gerbstoffe (6-15%)
ätherische Öle