Salbei (Salvia officinalis)

Salbei stammt vom lateinischen Wort salvare für heilen. Die Medizinschule von Salerno, die im Mittelalter das medizinische Wissen der Antike lehrte, rühmt in ihrem Wappenspruch die Kraft des Salbei: „Warum sollte ein Mensch sterben in dessen Garten Salbei wächst?“

Ärzte des Altertums und des Mittelalters wie Dioskurides, Plinius, Theophrast, Paracelsus, Lonicerus, Matthiolus und Abt Strabo lobten ihn „voll wirkender Kräfte und heilsam zu trinken. Manche Gebresten der Menschen zu heilen, erwies sie sich nützlich.“, sagten ihm eine desinfizierende Wirkung nach und rezeptierten ihn bei akutem Fieber, Harnwegsleiden, Koliken, roter Blutruhr, Katarrh und Zahnweh. Zimmer, in denen sich Schwerkranke aufhielten, wurden dadurch gereinigt, dass man Salbeiblätter auf Kohle verbrannte.

„Er ist nützlich gegen die kranken Säfte.“ „Wenn der Kranke gichtig ist, also fast lahmt, koche Salbei in Wasser und trink’s. Es mindert Säfte und Schleim in ihm. Denn seine durch Wasser gemaßte (abgestimmte) Wärme behebt Lahme im Menschen.“ schrieb Hildegard von Bingen, 12. Jahrhundert. „Er wächst mehr aus Sonnenwärme als Erdfeuchte und nützt gegen kraftlose Säfte, weil er trocken ist. Roh und gekocht ist er dem gut zu essen, welchen schädigende Säfte erschöpfen, da er diese aufzehrt. (…) Und wer jähzornig ist, der nehme die Rose und weniger Salbei und zerreibe es zu Pulver. Und in jener Stunde, wenn der Zorn ihm aufsteigt, halte er es an seine Nase. Denn der Salbei tröstet, die Rose erfreut.“

Ein im 14. Jahrhundert verfasster bairisch-alemannischer „Salbeitraktat“ empfiehlt ein auf Branntwein und Salbei basierendes aqua vitae zur Erhaltung von Jugendfrische und für ein langes Leben. Im Spätmittelalter schreibt Hieronymus Bock über den durch Benediktiner aus dem Mittelmeergebiet gebrachten Salbei: „Unter allen Stauden ist kaum ein gewechz uber die Salben, dann es dienet dem arztet, Koch, Keller, armen un reichen. Ist ein sonderliche Wurz denen so nit gehn Frankfurt unnd Venedig haben zu fahren von denen es billich in Gärten als die edelst Teutsch wurz gepflanzt solt werden.“

Wichtigste Inhaltsstoffe

Ätherische Öle (bis zu 2,5 %): α- und β-Thujon, Campher, Camphen, Cineol, Eucalyptol, Borneol, Bornylacetat, Caryophyllen, α-Humulen α- und β-Pinen
Hydroxyzimtsäurederivate / Lamiaceen-Gerbstoffe: Rosmarinsäure, Chlorogensäure, Cryptochlorogensäure, Neochlorogensäure, Kaffeesäure,
Flavonoidglykoside: Apigenin, Luteolin, Kämpferol
Diterpene, Triterpene, Diterpen-Bitterstoffe (u.a. Carnosol)
Spurenelemente

/ Wissenswert / Heilpflanzen-Steckbriefe

Salbei, Salvia officinalis

Salbei stammt vom lateinischen Wort salvare für heilen. Die Medizinschule von Salerno, die im Mittelalter das medizinische Wissen der Antike lehrte, rühmt in ihrem Wappenspruch die Kraft des Salbei: „Warum sollte ein Mensch sterben in dessen Garten Salbei wächst?“

Ärzte des Altertums und des Mittelalters wie Dioskurides, Plinius, Theophrast, Paracelsus, Lonicerus, Matthiolus und Abt Strabo lobten ihn „voll wirkender Kräfte und heilsam zu trinken. Manche Gebresten der Menschen zu heilen, erwies sie sich nützlich.“, sagten ihm eine desinfizierende Wirkung nach und rezeptierten ihn bei akutem Fieber, Harnwegsleiden, Koliken, roter Blutruhr, Katarrh und Zahnweh. Zimmer, in denen sich Schwerkranke aufhielten, wurden dadurch gereinigt, dass man Salbeiblätter auf Kohle verbrannte.

„Er ist nützlich gegen die kranken Säfte.“ „Wenn der Kranke gichtig ist, also fast lahmt, koche Salbei in Wasser und trink’s. Es mindert Säfte und Schleim in ihm. Denn seine durch Wasser gemaßte (abgestimmte) Wärme behebt Lahme im Menschen.“ schrieb Hildegard von Bingen, 12. Jahrhundert. „Er wächst mehr aus Sonnenwärme als Erdfeuchte und nützt gegen kraftlose Säfte, weil er trocken ist. Roh und gekocht ist er dem gut zu essen, welchen schädigende Säfte erschöpfen, da er diese aufzehrt. (…) Und wer jähzornig ist, der nehme die Rose und weniger Salbei und zerreibe es zu Pulver. Und in jener Stunde, wenn der Zorn ihm aufsteigt, halte er es an seine Nase. Denn der Salbei tröstet, die Rose erfreut.“

Ein im 14. Jahrhundert verfasster bairisch-alemannischer „Salbeitraktat“ empfiehlt ein auf Branntwein und Salbei basierendes aqua vitae zur Erhaltung von Jugendfrische und für ein langes Leben. Im Spätmittelalter schreibt Hieronymus Bock über den durch Benediktiner aus dem Mittelmeergebiet gebrachten Salbei: „Unter allen Stauden ist kaum ein gewechz uber die Salben, dann es dienet dem arztet, Koch, Keller, armen un reichen. Ist ein sonderliche Wurz denen so nit gehn Frankfurt unnd Venedig haben zu fahren von denen es billich in Gärten als die edelst Teutsch wurz gepflanzt solt werden.“

Wichtigste Inhaltsstoffe

Ätherische Öle (bis zu 2,5 %): α- und β-Thujon, Campher, Camphen, Cineol, Eucalyptol, Borneol, Bornylacetat, Caryophyllen, α-Humulen α- und β-Pinen
Hydroxyzimtsäurederivate / Lamiaceen-Gerbstoffe: Rosmarinsäure, Chlorogensäure, Cryptochlorogensäure, Neochlorogensäure, Kaffeesäure,
Flavonoidglykoside: Apigenin, Luteolin, Kämpferol
Diterpene, Triterpene, Diterpen-Bitterstoffe (u.a. Carnosol)
Spurenelemente